Strom sparen: mit Ihrem Kühl- Gefrierschrank
Was glauben Sie: Wer unserer geliebten Alltagshelfer ist der größte Stromfresser im Haus? Richtig, der Kühlschrank! Knapp ¼ des gesamten Stromverbrauchs des Haushalts geht auf Kosten der Kühlschränke und Gefrierschränke. Dementsprechend gibt es hier auch das höchste Sparpotenzial.
Aber keine Sorge! Um Strom sparen zu können, müssen Sie sich nicht direkt einen neuen Kühlschrank mit besserer Energieeffizienzklasse anschaffen. Wir haben für Sie ein paar hilfreiche Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen Sie kinderleicht Ihren Stromverbrauch senken können.
Der richtige StandortDie richtige TemperaturDie richtige AnwendungReinigung und PflegeGeräte-Neukauf
Tipp 1: Der richtige Standort
Durch die richtige Standortwahl können Sie Ihrem Kühlschrank bzw. Ihrer Gefriertruhe ein bisschen Arbeit ersparen.
Grundsätzlich sollte die Raumtemperatur mindestens 10° C betragen. Somit sollten Sie Ihr Gerät entgegen der weit verbreiteten Vermutung auf keinen Fall im Winter draußen lagern. Denn bei einer zu kalten Umgebung kann Ihr Gerät nicht mehr effizient arbeiten.
Wird die Temperatur dauerhaft unterschritten, kann dies zu einer Überschreitung der Kühltemperatur führen, welches wiederrum die Lebensmittel auftauen lässt.
Dadurch steigt der Energiebedarf immens und das Gerät kann durch das zähflüssige Schmiermittel im Kühlkompressor Schäden davontragen.
Jedoch ist Ihr Alltagshelfer auch möglichst nicht an direkten Wärmequellen, wie dem Ofen oder dem Heizkörper zu platzieren. Auch hier würden Sie dem Gerät keinen Gefallen tun, sondern es nur noch schwerer arbeiten lassen.
Wie sehr Sie Ihren Kühlschrank auch lieben, engen Sie Ihn nicht ein. Auch er braucht seinen Freiraum. Das A und O ist es, die Lüftungsöffnungen hinten oder an der Seite frei zu halten, so dass die Abwärme ohne Probleme abziehen kann.
Steht das Gerät zu eng an der Zimmerwand oder an der Rückwand des Küchenschranks (die Rückwand sollte im Idealfall direkt entfernt werden), erwärmt sich der Innenraum und die Lebensmittel werden nicht mehr optimal gekühlt. In jedem Fall sollten Sie bitte den Angaben zur Montage oder Aufstellung des Herstellers folgen.
- Die Raumtemperatur sollte mindestens 10° C betragen.
- Möglichst nicht direkt an Wärmequellen wie Ofen oder Heizung stellen.
- Lüftungsöffnungen hinten oder an der Seite freihalten.
- Montage und/oder Aufstellangaben des Herstellers folgen.
Tipp 2: Kältezonen - Die richtige Temperatur
Generell sollte die Kühlschranktemperatur zwischen fünf und sieben Grad liegen. Für den Gefrierschrank gilt ein Richtwert von - 18 Grad. Tatsache ist, dass schon bei minimalen Abweichungen von nur zwei Grad der Stromverbrauch Ihres Geräts um gute zehn Prozent ansteigt.
Die meisten Kühlschränke haben mittlerweile verschiedene Kältezonen. Wo Sie welche Lebensmittel optimal lagern, verraten wir Ihnen jetzt.
Ganz oben: 7 – 10° C
Wärme steigt bekannter Maßen nach oben. Demnach ist ganz oben ein geeigneter Platz für gekochte Speisen, wie Marmelade oder Soßen.
Aber Achtung: noch warme Gerichte bitte nicht direkt in den Kühlschrank stellen. Zu warme oder sogar heiße Lebensmittel führen zu Kondenswasserbildung und können zu starken Vereisungen führen. Lassen Sie Ihre Lebensmittel daher vor dem Einlagern vollständig abkühlen. Dadurch ersparen Sie Ihrem Kühlschrank Kraft und Energie.
Die oberste Ebene ist übrigens ebenfalls für ein schonendes und hygienisches Auftauen super geeignet. Die gefrorenen Lebensmittel geben Ihre Kälte an Ihre Umgebung ab, ersparen dem Kompressor zur Abwechslung ein bisschen Arbeit und senken somit den Energieverbrauch.
Mitte: 6 – 7° C
Milch für den Kaffee oder für das Müsli am Morgen wird von den meisten für gewöhnlich in den Türfächern gelagert. Tatsächlich ist diese Zone zu warm für Milch, Quark, Sahne und Eier. Milchprodukte sind in der Mitte des Kühlschranks am besten aufgehoben.
Unten (Ablagefläche): 4 – 5° C
Auf der Ablagefläche oberhalb der Gemüseschublade ist es grundsätzlich am kältesten und somit am besten für schnell verderbliche Lebensmittel geeignet, wie Fleisch, Fisch oder Wurst.
Obst- und Gemüsefach
Befreien Sie Ihre Vitaminbomben von lästigem Plastik und lagern Sie diese im Obst- und Gemüsefach. Das bietet eine optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit, so bleiben Ihre Lebensmittel am längsten frisch und knackig.
Alle Tomaten-Freunde: Ihre Schätze mögen den Kühlschrank nicht gerne und möchten lieber draußen in einer Schale verweilen.
Türfächer
Für die Türfächer eignen sich diese Lebensmittel ausgezeichnet:
- frische Säfte
- Butter und Margarine
- Dressings und Senf
- angebrochene Konserven
Alle Kältezonen auf einen Blick!
- Oben: 7 – 10° C: gekochte Speisen wie Soßen und Marmelade
- Mitte: 6 – 7° C: Milchprodukte wie Quark, Joghurt, Sahne, Milch und Eier
- Türfächer: Butter, Margarine, Dressings, Senf, angebrochene Konserven, angebrochene Getränke, frisch gepresste Säfte (für Milch ist die Temperatur in der Kühlschranktür zu hoch)
- Unten: 4 – 5° C: schnell verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Wurst
- Obst- und Gemüseschublade
Tipp 3: Die richtige Anwendung
Tür zu! Der Kühlschrank bzw. Gefrierschrank mag es gar nicht, seine Türen lange geöffnet zu haben. Bei jedem Öffnen entweicht die mühselig erarbeitete, kalte Luft aus dem Innenraum und die warme Zimmerluft strömt hinein. Dadurch erwärmt sich Ihr Gerät und muss viel Energie aufwenden, um wieder die gewünschte Wohlfühltemperatur zu erlangen.
Vermeiden Sie also unnötige Blicke in das Innere Ihres Kühlschranks und gehen für die rund sieben Euro Jahresersparnis lieber ein paar Kugeln Eis essen!
Um das mehrmalige Öffnen zu reduzieren, können Sie sich ein Organisationssystem für Ihren Kühlschrank überlegen. Nehmen Sie so viel wie möglich auf einmal heraus und räumen Sie Ihre Einkäufe zügig ein.
Zum Beispiel können Sie alle benötigten Frühstücks-Leckereien auf einem Tablett lagern, umso die Häufigkeit und Länge der offenen Türen zu verkürzen. Und man findet auch noch schnell dass, wonach man gesucht hat. Eine Win-Win-Situation.
Der ist ja nicht mehr ganz dicht! Das sollten Sie bei Ihrem Kühlschrank bzw. Ihrem Gefriergerät vermeiden. Achten Sie beispielsweise mit einer Wasserwaage auf den richtigen Stand Ihres Geräts. Steht Ihr Kühlschrank etwas schräg, können die Türen nicht optimal schließen und die Kälte dringt nach außen.
Testen Sie dies doch mal am Abend: Legen Sie dazu eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühl- oder Gefrierschrank, schließen Sie die Tür, schalten das Zimmerlicht aus und schauen, ob Sie ein Leuchten aus dem Innenraum erkennen können. Wenn Sie Licht sehen, sollten Sie den Kühl- oder Gefrierschrank neu ausrichten oder ggf. auch den Dichtungsring schnellstmöglich durch einen unserer Fachhändler austauschen lassen.
- Vermeiden Sie unnötige Blicke in den Kühlschrank, um die Kühltemperatur beizubehalten.
- Organisationssystem für Ihren Kühlschrank überlegen (bspw. alle Frühstücksutensilien auf einem Tablett lagern).
- So viel wie möglich auf einmal herausräumen bzw. einräumen.
- Kühlschrankdichte bspw. mit einer eingeschalteten Taschenlampe überprüfen.
Tipp 4: Reinigung und Pflege
Für die ganze harte Arbeit, Ihre Lebensmittel und Getränke zu kühlen, brauchen auch Kühl- und Gefrierschrank ungefähr jedes halbe Jahr eine Belohnung, um auch für die nächsten sechs Monate optimale Leistungen erbringen zu können.
Tauen Sie Ihr Gerät zwei Mal jährlich ab und reinigen Sie das Lüftungsgitter, um einen Wärmestau zu vermeiden.
Durch das regelmäßige Abtauen verhindern Sie die Bildung von Eisschichten. Allein eine fünf mm dicke Schicht kann den Stromverbrauch um knapp 1/3 steigern. Eine starke Eisbildung in Gefrierschränken wirkt wie ein Isolator und kann sogar das bedarfsgerechte Schließen der Türen verhindern.
Ihr Gerät muss dann erst recht richtig arbeiten und verbraucht viel zusätzliche Energie. Viele moderne Kühlschränke verfügen bereits über eine No-Frost Funktion. Diese soll die Bildung von Eisschichten verhindern. Zieht allerdings auch zusätzliche Energie.
Außerdem sollten Sie Ihre Geräte zwischendurch auch gründlich ausputzen. Halten Sie Lappen und Reinigungsmittel griffbereit und putzen Sie zügig die Oberflächen ab.
- Kühlschrank zweimal jährlich abtauen und das Lüftungsgitter reinigen, um einen Wärmestau zu vermeiden.
- Gerät regelmäßig ausputzen.
Hinweise für den Kauf eines neuen Kühl- bzw. Gefrierschranks
Diese Fragen sollten Sie sich vor dem Kauf selbst stellen.
Ein Kühl- oder Gefrierschrank hütet unsere Lebensmittel und Getränke, damit wir jeden Tag aufs Neue in den Genuss frischer Speisen kommen. Doch was muss man eigentlich beim Kauf beachten?
- Wie viele Personen leben im Haushalt bzw. für bis zu wie viel Personen muss das Gerät ausgerichtet sein?
- Brauchen Sie eine Kühl-Gefrierkombination oder reicht ein Kühlschrank aus?
- Über wie viel Volumen muss das Gerät verfügen?
- Welche Maße hat das Gerät bzw. welche Maße soll es haben?
- Welche Funktionen soll das Gerät haben?
Sie fragen sich, wie man bei so vielen Fragen und Möglichkeiten sich letztendlich entscheiden soll? Wir geben Ihnen ein paar Informationen an die Hand, welche Ihre Entscheidung ein wenig vereinfachen sollen.
Grundsätzliches
Grundsätzlich gilt: Je größer der Nutzinhalt, desto mehr Strom braucht das Gerät. Pro 100 Liter zusätzlichem Inhalt steigt der Energieverbrauch eines Kühlgeräts um ca. 10 %. Bei Gefriergeräten steigt der Wert sogar um ca. 20 bis 30 % an.
Sofern Sie bereits einen Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe besitzen, sollten Sie sich also zwei Mal überlegen, ob wirklich weiterer Gefrierstauraum notwendig ist oder ob ein einfacher Kühlschrank ohne Eisfach ausreicht.
Vergleichen wir einen Kühlschrank und eine Kühl-Gefrierkombination mit demselben Nutzinhalt. Was denken Sie? Verbrauchen beide Geräte gleich viel Strom? Die Kühl-Gefrierkombination ist durch das Eisfach ein viel größerer Stromfresser und verbraucht tatsächlich rund 30 % mehr Strom.
- Überlegen Sie, ob wirklich zusätzlicher Gefrierstauraum notwendig ist.
- Kühl-Gefrierkombinationen verbrauchen rund 30 % mehr Strom als Kühltruhen.
Stauraum
Der Stauraum ist ebenfalls ein entscheidendes Kriterium. Der verfügbare Platz ist bei Gefriertruhen größer als bei Gefrierschränken, allerdings verbrauchen diese auch 10 bis 15 % mehr Strom. Für Personen, die wenig Lebensmittel einfrieren, ist ein Gerät mit 50 bis 80 Liter pro Person ausreichend. Für eine größere Vorratshaltung ist mit 100 bis 130 Liter pro Person zu kalkulieren. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt sind 100 bis 160 Liter demnach optimal. Je zusätzlicher Person werden ca. 50 zusätzliche Liter gebraucht.
- Gefriertruhen verbrauchen 10 bis 15 % mehr Strom als Gefrierschränke.
- Wenige eingefrorene Lebensmittel: 50 bis 80 Liter pro Person.
- Größere Vorratshaltung: 100 bis 130 Liter pro Person.
- Zwei Personen Haushalt: 100 bis 160 Liter pro Person.
Energieeffizienzklassen
Selbstverständlich ist auch hier die Energieeffizienzklasse (Skala A-G) nicht außeracht zu lassen. Die Anschaffung eines energieeffizienteren Geräts amortisiert sich innerhalb weniger Jahre. Dies macht sich für die Umwelt und auch in Ihrem Geldbeutel bemerkbar. Natürlich sollte das alte Gerät fachgerecht entsorgt und nicht weiterhin in Betrieb genommen werden, wie beispielsweisen im Partykeller oder in der Garage.
- Energieeffizientere Geräte amortisieren sich innerhalb weniger Jahre.
Sinnvolle Funktionen
Sinnvolle Funktionen zum Energie sparen, sind die exakten Grad- und Temperaturskalen sowie ein Warnsignal, welches bei zu lang geöffneter Tür oder zu hohen Temperaturen ertönt. Die modernen Eiswürfelspender sehen hingegen nur gut aus, aber tun nichts für Ihre Energiesparvorhaben.
- Exakte Grad- und Temperaturskalen und Warnsignale sind sinnvoll
- Finger weg von Eiswürfelspendern
Gefrierschrank vs. Kühltruhe
Gefrierschrank oder Kühltruhe? Kühltruhe! Der entscheidende Punkt ist der Luftaustausch von warmer und kalter Luft und somit auch der hieraus resultierende Energieverbrauch. Kühltruhen werden von oben geöffnet, wodurch der Luftaustausch lediglich durch das Öffnen an der Oberseite stattfindet. Bei Gefrierschränken fällt einem die kalte Luft durch das Öffnen der Tür nach vorne förmlich entgegen.
No-Frost, Low-Frost und Stop-Frost
In der Werbung hört man immerzu von neuen Funktionen wie No-Frost, Low-Frost und Stop-Frost. Doch was bedeutet das eigentlich und wo liegen die Unterschiede?
Das Ziel solcher Funktionen ist es, die Eisbildung zu vermeiden bzw. zu verhindern.
Bei No-Frost Geräten ist ein Verdampfer im oberen Teil des Gefrierfachs angebracht. Die kalte Luft, die hier erzeugt wird, wird mit Hilfe eines Ventilators im Kühlraum verteilt. In regelmäßigen Abständen wird der Verdampfer durch eine kleine Heizung automatisch abgetaut.
Keine Sorge! Ihre Lebensmittel sind hiervon natürlich nicht betroffen. Diese Geräte sind durch dieses Vorgehen in der Regel etwas teurer, aber ersparen Ihnen auch einiges an Arbeit. Logischerweise wird bei diesem Vorgang auch zusätzliche Energie aufgewendet. Rund 10 – 20 % mehr als bei herkömmlichen Geräten.
Bei Low-Frost Geräten ist der Verdampfer in den Seitenwänden (nicht sichtbar) integriert, wodurch die Geräte eine glatte Oberfläche haben und sehr einfach und schnell abzutauen sind. Hier muss ca. 80 % weniger abgetaut werden als bei Standard Geräten.
Die Stop-Frost Technologie unterscheidet sich zu der Low-Frost Variante lediglich in der Position des Verdampfers.
Und was ist jetzt Super-Frost? Hier wird das Thermostat übergangen und auf mindestens -32° C gekühlt. Durch das Betätigen eines Schalters kann so eine große Menge an Lebensmitteln in sehr kurzer Zeit eingefroren werden. Klar, diese Funktion ist sehr Energieaufwendig und sollte daher nur in Ausnahmesituationen verwendet werden. Sollte Ihr Gerät über keine Super-Frost-Automatik verfügen, wodurch der extreme Gefrierprozess nach Beendigung automatisch gestoppt wird, und Sie vergessen den Schalter wieder auf normalen Betrieb umzuschalten, könnte es Sie bei Ihrer nächsten Stromrechnung eiskalt erwischen.
- Aber wie unterscheiden sich die neuen Technologien zu den Standard Geräten? Bei normalen Geräten befinden sich die Verdampfer Lamellen im Innenraum, wodurch die Luftfeuchtigkeit schnell daran gefrieren kann und die verwinkelten Oberflächen dem einfachen Abtauen in die Quere kommen.